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Wasserkraft
fürs Radfahren
K
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lingt erst einmal befremdlich, hat
aber einen ganz reellen Hinter-
grund. Es geht um die Energiewende.
Wer, wenn nicht ein Energie-Versor-
gungs-Betrieb, sollte mit gutem Bei-
spiel vorangehen? So oder so ähnlich
dürften die Überlegungen gewesen
sein, als nach innovativen Ideen ge-
sucht wurde.
Das Ergebnis konnte nun ganz öffent-
lich präsentiert werden. Es handelt sich
um ein Elektrofahrrad. Eigentlich nichts
Besonderes, könnte man meinen. Doch
schon in Kürze könnten Mitarbeiter des
Unternehmens damit on tour sein. Für
kurze Strecken, eventuell zu Kontroll-
fahrten, eine echte Alternative zum Au-
to. Das spart nämlich nicht nur Kosten
und Parkplatzsuche, sondern reduziert
auch noch den CO
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Verbrauch. Und ge-
sund ist es außerdem. Tolle Idee. Doch damit nicht ge-
nug. Ab Ende des Sommers können sogar Kunden die
Pedelecs nach Voranmeldung ausleihen. Einfach mal
übers Wochenende testen und so eine ganz individu-
elle Entscheidung für die Umwelt treffen. Von dieser
guten Idee konnte sich auch Ivars Gludausis persön-
lich überzeugen. „Ich war selbst überrascht, wie ange-
nehm sich so ein Fahrrad fahren lässt. Das ist eine
wunderschöne Option zum Benziner“, sagt er voller
Überzeugung.
Um das Ganze auch noch rund zu machen, bieten die
Eisenacher Versorgungs-Betriebe Strom, erzeugt aus
Wasserkraft, an. „Wir versuchen, die Energiewende
mitzugestalten und sie begreifbar zu machen“, heißt
es selbstbewusst. Natürlich hätte auch die Elektromo-
bilität für Autos Pate stehen können. Das allerdings
wäre mit wesentlich mehr Aufwand verbunden gewe-
sen.
Warum nicht also erst einmal klein an-
fangen, aber dafür viele Menschen er-
reichen? Getreu der eigenen Verantwor-
tung zur Energiewende hat sich nun die
EVB ein neues Kombiprodukt für Um-
weltbewusste einfallen lassen. Es bein-
haltet Strom aus Wasserkraft und CO
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neutrales Gas. Interessant ist dieses
Paket vor allem für Hausbesitzer, die
die Energiewende selbst in die Hand
nehmen wollen. Natürlich wird das
Ganze etwas teurer als bisherige An-
gebote. Das streitet keiner ab. Immerhin
ist schon der Einkauf für die EVB mit
Zusatzkosten verbunden. Und die wer-
den nun mal an die Kunden weiterge-
reicht.
Es gehört schon ein bisschen Mut dazu,
solche Angebote auf den Markt zu brin-
gen. Noch dazu, wenn ein Unternehmen
Wir wollen etwas mit gestalten und nicht nur am Rande stehen“, sagt Ivars Gludausis, Geschäftsführer der
Eisenacher Versorgungs-Betriebe (EVB) GmbH. Und stehen tut das Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes
nicht. Es setzt aufs Rad – und zwar mit Strom.
Foto: Urban-e
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Eisenacher Versorgungs-Betriebe
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