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Foto: Sandvik
In keinem anderen Landkreis im Thüringer Wald gibt es so etwas: Einen Existenzgründerzuschuss in Höhe von
5.000
Euro. Vor allem Studenten, die frisch von der Uni kommen und ihr eigenes Unternehmen starten wollen,
fehlt es oft genug am Geld, um das Nötigste wie Computer oder Büroausstattung anzuschaffen.
Gründerzuschuss vom Landkreis
H
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ier greift das Angebot der Wirt-
schaftsförderung des Landkreises
Schmalkalden-Meiningen. „Zwar sollen
bevorzugt technik- und technologieori-
entierte Unternehmen gefördert wer-
den, aber wir haben auch berechtigte
Ausnahmen gemacht“, sagt Ulrike Erd-
mann. Vor allem Gründer, die nur Klein-
beträge als Startkapital brauchen und
die nicht in die klassischen Förderpro-
gramme passen, erhalten hier eine
Chance auf dringend benötigtes Geld.
Bis Ende vergangenen Jahres konnte je-
der Gründer mit bis zu 10.000 Euro Zu-
schuss rechnen. Da die Förderzuschüs-
se im Jahr 2011 verringert werden
mussten, wurde der Einzelzuschuss auf
5.000
Euro halbiert. Mehr lässt die
Haushaltskasse nicht mehr zu.
Eingerichtet wurde der Fonds im Jahr
2009.
Seither sind viele Anträge einge-
gangen, 35 wurden bisher bewilligt. Die
Antragsteller erhalten quasi geschenk-
tes Geld, das gut angelegt ist. Eine der wenigen Vor-
aussetzungen für die Auszahlung ist, dass die Gründer
zunächst in Vorkasse gehen, wenn sie eine Neuan-
schaffung vornehmen. Anschließend übernimmt der
Landkreis völlig unbürokratisch und kurzfristig den
Geldtransfer. Die meisten Antragsteller kommen übri-
gens aus Schmalkalden und Umgebung. Offensichtlich
spielt hier die Fachhochschule eine entscheiden Rolle
für Gründer, die in der Region bleiben wollen. Um in
Zeiten klammer Kassen auch weiterhin den Zuschuss
zahlen zu können, hat sich die Wirtschaftsförderung
Partner ins Boot geholt. So konnte die vr bank Süd-
thüringen gewonnen werden, die in den Fonds ein-
zahlt. Verhandlungen mit weiteren Regional-Banken
sind noch am Laufen, lassen aber schon jetzt auf eine
Zusammenarbeit hoffen.
Ganz neu hat die Wirtschaftsförderung des Landkrei-
ses Schmalkalden-Meiningen ein Energie-Sparbuch
herausgegeben. Es vermittelt nicht nur neu gegrün-
deten Unternehmen die Möglichkeiten der erneuerba-
ren Energien und die Chancen rund um aussagekräf-
tige Energieberatungen. Klimaschutz ist
in der Region nun mal ein wichtiges
Anliegen.
Das Energie-Sparbuch ist zudem ein
Leitfaden auf dem Weg, wie man an den
begehrten Energiesparpreis des Land-
kreises gelangen kann. Vergeben wird
dieser in drei Kategorien: An Unter-
nehmer, Privatpersonen und kommuna-
le Einrichtungen. Eine Jury des Land-
ratsamtes bewertet die Vorschläge und
ermittelt die Gewinner. So konnte sich
beispielsweise die Stadtwerke Meinin-
gen GmbH über eine solche Auszeich-
nung freuen. Denn mit dem Umbau ei-
nes Verwaltungs- und Kundenzentrums
konnte das geplante Netto-Nullenergie-
haus realisiert werden. Bewertet wurde
dieses Engagement mit dem Vermerk
innovatives bauliches und anlagen-
technisches Konzept“. Ähnliche Impulse
erwartet der Landkreis mit der Preis-
vergabe auch bei jungen Firmen. (df)
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Wirtschaftskompetenz Landkreis Schmalkalden-Meiningen
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Ein Stück Schweden in Thüringen
Schon seit 1991 ist der schwedische Sandvik Konzern mit
seinem Tochterunternehmen Sandvik Tooling Supply in
Schmalkalden vertreten. Heute stellen 210 Mitarbeiter
Sonderwerkzeuge für Kunden aus ganz Europa, darunter
namhafte Firmen wie BMW, Daimler, Siemens oder
Volkswagen, her.